SOLIDWORKS Costing – Übersicht

Mit diesem Werkzeug können Konstrukteure Entscheidungen auf der Grundlage der Herstellungskosten treffen, und Hersteller können leichter Kostenvoranschläge für Kunden erstellen. Wenn Sie eine Konstruktion ändern, können Sie die neuen, aktualisierten Kosten zusammen mit einer detaillierten Aufschlüsselung der Kosten sofort sehen. Außerdem können Sie automatische Kostenberichte erstellen.

Das Costing Werkzeug wird durch Produktions- und Materialdaten in Vorlagen gesteuert, um die Herstellungskosten zu ermitteln. In den Vorlagen können Sie das Material zum Erstellen des Teils, die Herstellungsabläufe (wie Laserschneiden, Biegen oder Fräsen), die Herstellungsmethode (Machining, Gießen, Kunststoff-Formung, 3D-gedruckt) und die zugehörigen Kosten dieser Materialien, Herstellungsabläufe und -methoden festlegen. Mit den Vorlagen können Sie auch benutzerdefinierte Arbeitsgänge wie Verpacken, ERP-Eingabe, Lackieren oder Reinigen erstellen.

Das Costing Werkzeug richtet sich an unterschiedliche Benutzergruppen:
  • Konstrukteure: Mit dem Costing Werkzeug kann geschätzt werden, wie viel die Herstellung eines Teils kosten wird. Mit dem Werkzeug „Costing“ können Modelle verglichen werden, sodass Sie zu einem früheren Zeitpunkt im Konstruktionsprozess Entscheidungen auf der Grundlage der Kosten treffen können. Sie können „Fallszenarios“ ausführen, zum Beispiel Features entfernen, Materialien ändern und unterschiedliche Herstellungsprozesse verwenden, um zu sehen, wie sich dies auf die Kosten auswirkt.
    Die Kostenschätzungen lassen sich wiederholen, weil die Ergebnisse auf Daten in den Vorlagen beruhen. Sie verwenden also immer dieselben Daten zum Berechnen der Kosten.
    Sie können die Kosten eines Teils ohne Vorlagen schätzen. Sie können die Kosten eines Teils auch basierend auf den Kosten pro entferntem Volumen schätzen.
  • Hersteller: Mit dem Werkzeug „Costing“ können genaue Kostenvoranschläge auf der Grundlage der Materialien, Prozesse und anderer zugehöriger Kosten, die zur Herstellung der Teile erforderlich sind, erstellt werden. Mit dem Werkzeug „Costing“ kann ein Preisangebot schneller erstellt werden als mit manuellen Methoden, z. B. Verwendung von Kalkulationstabellen, Zählung der Features oder Schätzen des entfernten Materials.

    Das Werkzeug „Costing“ hilft dabei, Fehler zu beseitigen, und bietet ein genaues, wiederholbares System zum Erstellen eines Kostenvoranschlags, das Sie immer aktualisieren können, wenn Material oder geänderte Arbeitskosten eine Überarbeitung erforderlich machen.

Sie können das Costing-Werkzeug anwenden, um die Kosten der Blechteile, der maschinell bearbeiteten, aus Kunststoff geformten, gegossenen, 3D-gedruckten und Mehrkörper-Teile, Schweißkonstruktionen und Baugruppen zu kalkulieren:

Blechteile

Costing Operationen umfassen Folgendes:
  • Schneideverfahren für abgewickelte Bleche (zum Beispiel Laser-, Wasserstrahl- und Plasmaschneiden)
  • Bibliotheks-Features (zum Beispiel Ausstanzer und Formwerkzeuge)
  • Biegungen
  • Benutzerdefinierte Verfahren (zum Beispiel Lackieren, Eloxieren und Härten)
  • Rüstverfahren für Maschinen oder Arbeitsgänge (zum Beispiel Rüstkosten für Biegemaschinen)
Das Costing Werkzeug erkennt automatisch ein Blechteil, das Blech-Features wie Flansche, Biegungen oder Formwerkzeuge enthält. Features wie Bohrungen und Schnitte werden als Produktionsschneidpfade für Arbeitsgänge wie Laser-, Wasserstrahl- und Plasmaschneiden erkannt.

Maschinell bearbeitete Teile

Maschinell bearbeitete Teile liegen anfangs als Materialblock oder Blechrohling (wie z. B. Metallplatten oder Zylinder) vor. Maschinell bearbeitete Teile werden gebohrt, gefräst oder gedreht und dann durch Wasserstrahl- oder Plasmaschneiden auf ihre endgültige Form zugeschnitten.

Wenn Sie die Kosten für die maschinelle Bearbeitung eines Blockform- oder zylindrischen Rohteils berechnen, bezieht das Werkzeug „Costing“ die Kosten folgender Operationen mit ein:
  • Fräsvorgänge (zum Beispiel Planfräsen, Schaftfräsen, Kugelfräsen und Fasen)
  • Bohrverfahren (zum Beispiel Blindbohren und Durchbohren, Gewindeschneiden und Gewindebohren)
  • AD-Drehung, ID-Drehung und Flächendrehung für zylindrische Teile
  • Bibliotheks-Features
  • Benutzerdefinierte Verfahren (zum Beispiel Lackieren, Eloxieren und Härten)
  • Rüstverfahren für Maschinen oder Arbeitsgänge (zum Beispiel Rüstkosten für Fräsmaschine)
Für aus Platten gefertigte Teile kommen Herstellungsverfahren wie Laser-, Wasserstrahl- und Plasmaschneiden sowie Fräsen oder Bohren zum Einsatz. Wenn Sie die Kosten für die maschinelle Bearbeitung von Plattenmaterial berechnen, bezieht das Costing Werkzeug die Kosten folgender Operationen mit ein:
  • Fräsvorgänge (zum Beispiel Planfräsen, Schaftfräsen, Kugelfräsen und Fasen)
  • Bohrverfahren (zum Beispiel Blindbohren und Durchbohren, Gewindeschneiden und Gewindebohren)
  • Bibliotheks-Features
  • Benutzerdefinierte Verfahren (zum Beispiel Lackieren, Eloxieren und Härten)
  • Rüstverfahren für Maschinen oder Arbeitsgänge (zum Beispiel Rüstkosten für Fräsmaschine)
  • Schneideverfahren (zum Beispiel Laser-, Wasserstrahl- und Plasmaschneiden)

Gegossene Teile

Um die Kosten für gegossene Teile zu ermitteln, führt die SOLIDWORKS Costing Software folgende Schritte durch:

  • Das Volumen des Teils wird zur Berechnung der Materialkosten analysiert.
  • Die Zeit wird bestimmt, die erforderlich ist, um einen kompletten Zyklus abzuschließen, einschließlich Heizen, Einspritzen, Kühlen und Auswerfen des Formteils.
Aufgrund der Kostenabweichung geben Sie die Kosten für Werkzeuge (oder die Gussform) direkt ein.

SOLIDWORKS Costing bestimmt:

  • Materialkosten
  • Herstellungskosten
  • Kosten für Guss (basierend auf Benutzereingaben)
Für gegossene Teile wird die Machining-Vorlage zur Kostenermittlung verwendet.

Aus Kunststoff gegossene Teile

Um die Kosten für aus Kunststoff geformte Teile zu ermitteln, führt die SOLIDWORKS Costing Software folgende Schritte durch:

  • Das Volumen des Teils wird zur Berechnung der Materialkosten analysiert.
  • Die Zeit wird bestimmt, die erforderlich ist, um einen kompletten Zyklus abzuschließen, einschließlich Heizen, Einspritzen, Kühlen und Auswerfen des Formteils.
Aufgrund der Kostenabweichung geben Sie die Kosten für Werkzeuge (oder die Gussform) direkt ein.

Es gibt zwei verschiedene Arten von Angusssystemen:

  • Heißkanal-Gießwerkzeug
  • Kaltkanal-Gießwerkzeug
Voreinstellungen sind in der Vorlage für beide Arten von Angusssystemen definiert.

SOLIDWORKS Costing bestimmt:

  • Materialkosten
  • Herstellungskosten
  • Kosten für Guss (basierend auf Benutzereingaben)
Für aus Kunststoff geformte Teile wird die Machining-Vorlage zur Kostenermittlung verwendet.

3D-gedruckte Teile

Zur Berechnung der Kosten für 3D-gedruckte Teile führt die SOLIDWORKS Costing Software folgende Schritte durch:

  • Das Volumen des Teils wird zur Berechnung der Materialkosten analysiert.
  • Schätzt die Zeit, die erforderlich ist, um das 3D-Druckmaterial aufzulegen sowie die Abkühlzeit zwischen den Ebenen.
Sie müssen etwaige zusätzliche Kosten für den unterstützende Materialien hinzufügen.

SOLIDWORKS Costing bestimmt:

  • Materialkosten
  • Herstellungskosten
Für 3D-gedruckte Teile wird die Machining-Vorlage zur Kostenermittlung verwendet.

Baugruppen

Baugruppen umfassen eine Kombination von Blechteilen und maschinell bearbeiteten Teilen. Sie können die Gesamtkosten der Baugruppe berechnen, indem Sie die Kosten aller Teile individuell berechnen und sie zusammen mit allen Hardwareteilen und anderen erworbenen Komponentenkosten addieren. Das Costing-Werkzeug fasst Kosten zusammen für:

  • Verfahren mit Blechteilen
  • Verfahren mit maschinell bearbeiteten Teilen
  • Benutzerdefinierte Verfahren (zum Beispiel Aktionen für die Baugruppe der obersten Ebene)
  • Schweißverfahren
  • Rüstvorgänge
  • Gekaufte Teile
  • Toolbox Komponenten

Schweißkonstruktionen

Schweißkonstruktionen beinhalten Schweißkonstruktionen aus Mehrkörper-Teilen und aus einzelnen Strukturbauteilen. Das Costing Werkzeug:

  • Öffnen Sie eine Schweißkonstruktion aus Mehrkörper-Teilen oder einem einzelnen Strukturbauteil. Wenn der Körper ein Strukturbauteil in der FeatureManager Strukturdarstellung enthält, berechnet die Costing Software automatisch das Strukturbauteil als ein ausgetragenes Teil.
  • Kosten entweder pro Länge oder pro Standardlänge.
  • Unterstützt Kostendaten für Schweißnähte und Kehlnähte in Mehrkörper-Vorlagen. Die Kosten für Kehlnähte werden auf alle Kehlnähte angewendet; die Kosten für Schweißnähte werden automatisch basierend auf den Schweißnaht-Informationen ausgewählt.

Sie können das Costing Werkzeug auf Mehrkörper-Teile anwenden, die aus Blech-, maschinell bearbeiteten, geschweißten und anderen Körpern bestehen. Für Körper, die nicht aus Blech bestehen bzw. maschinell bearbeitet oder geschweißt sind, können Sie benutzerdefinierte Kosten zuweisen oder die Körper aus der Kostenschätzung entfernen.
Die mit dem Werkzeug „Costing“ berechneten Kosten sind so genau wie die Daten in Ihren Vorlagen. Obwohl SOLIDWORKS fertige Vorlagen bietet, ist es am besten, benutzerdefinierte Vorlagen auf der Grundlage Ihrer Herstellungskosten zu erstellen. Es wird empfohlen, dass Sie in Zusammenarbeit mit Ihren internen Produktionsabteilungen und externen Herstellungsfirmen benutzerdefinierte Vorlagen erstellen, die die tatsächlichen Kosten widerspiegeln.