Definition grundlegender Größen
Die internen Kräfte eines Körpers sind an verschiedenen Stellen unterschiedlich. Auch in beliebig kleinen internen ebenen Bereichen werden Lasten von einem Teil des Körpers auf der einen Seite des Bereichs auf den Teil auf der anderen Seite ausgeübt. Spannung kennzeichnet die Intensität dieser inneren Kräfte (Kraft pro Einheitsfläche).
HINWEIS: Die oben angegebenen Aktionen definieren einen Spannungs- oder Zugvektor an einem Punkt. Ein Zugvektor liefert keine eindeutige Definition des Spannungszustands an einem Punkt. Er variiert je nach beliebig gewählter Ebene. Ein Spannungstensor, beispielsweise ein echter Spannungstensor, der durch s = n.T
(Matrixmultiplikation) definiert ist, wobei n den Normalenvektor der Ebene und T den Spannungs- oder Zugvektor bezeichnet, definiert die Spannung eindeutig.
bsp;
Reihenfolge der Berechnungen
Wenn ein vernetztes Modell mit einem Satz von Verschiebungslagern und -lasten gegeben ist, geht das lineare statische Analyseprogramm wie folgt vor:
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Das Programm erstellt und löst ein System von linearen, simultanen Finite-Elemente-Gleichgewichtsgleichungen, um die Verschiebungskomponenten an jedem Knoten zu berechnen.
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Anschließend berechnet das Programm anhand der Verschiebungsergebnisse die Spannungskomponenten.
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Das Programm verwendet die Dehnungsergebnisse und die Spannungs-/Dehnungsbeziehungen, um die Spannungen zu berechnen.

Spannungsberechnungen
Spannungsergebnisse werden zuerst an speziellen Punkten, so genannten Gaußschen Punkten oder Quadraturpunkten, die sich innerhalb jedes Elementes befinden, berechnet. Diese Punkte wurden ausgewählt, um optimale numerische Ergebnisse zu erzielen. Das Programm berechnet die Spannungen an den Knoten der einzelnen Elemente durch Extrapolation der an den Gaußschen Punkten verfügbaren Ergebnisse.
Nach einem erfolgreichen Durchlauf sind die Knotenspannungsergebnisse jedes Elementknotens in der Datenbank verfügbar. Knoten, die zwei oder mehreren Elementen gemeinsam sind, verfügen über mehrere Ergebnisse. Diese Ergebnisse sind im Allgemeinen nicht identisch, weil die Finite-Elemente-Methode ein Näherungsverfahren ist. Wenn z. B. drei Elemente einen gemeinsamen Knoten haben, können sich die drei Ergebnisse für die Spannungskomponente an diesem Knoten geringfügig unterscheiden.
Bei der Betrachtung der Spannungsergebnisse können Sie zwischen Elementspannungen oder Knotenspannungen auswählen. Bei der Berechnung der Elementspannungen wird der Durchschnitt der entsprechenden Knotenspannungen für jedes Element ermittelt. Bei der Berechnung der Knotenspannungen ermittelt das Programm den Durchschnittswert der entsprechenden Ergebnisse aller Elemente, die diesen Knoten gemeinsam haben.