Funktionsweise von Costing

Der Unterschied zwischen Fertigungs-Features und SOLIDWORKS Features

SOLIDWORKS Costing interpretiert Geometrie auf Grundlage der Herstellungsart, nicht auf Grundlage der Konstruktionsart. Im Costing Werkzeug sind die im CostingManager enthaltenen Features nicht mit SOLIDWORKS Features identisch. Costing Features werden mithilfe der Costing Feature-Erkennung erstellt.

Beispielsweise wird in Costing eine mit dem Bohrungsassistenten erstellte Bohrung in einem Blechteil als Schneidpfad erkannt. Die Bearbeitung in diesem Schneidpfad erfolgt mittels Laser-, Wasserstrahl- oder Plasmaschneiden. In Machining Costing wird ein linear ausgetragener Schnitt oder eine mit dem Bohrungsassistenten erstellte Bohrung in SOLIDWORKS als Bohrung erkannt. Manchmal wird eine ganze Gruppe von SOLIDWORKS Features als ein einziges Fertigungs-Feature in Costing erkannt. Beispielsweise können die Außenkanten eines Teils aus Verrundungen und geraden Kanten bestehen. Diese werden in Costing als ein einziger Schneidpfad erkannt.

Berechnung der Kosten

Das Costing Werkzeug bietet Vorlagen, anhand derer Fertigungs-Features den zugehörigen Kosten zugeordnet werden. Die Vorlagen enthalten Informationen zu Material-, Bearbeitungs- und Arbeitskosten.

Nach der Erkennung der Fertigungs-Features wird in Costing jedes Fertigungs-Feature kategorisiert (zum Beispiel Schneidpfade, Biegungen, Bohrungen und Fräsverfahren) und die richtigen Informationen aus der Vorlage werden übernommen, um die Kosten für die jeweiligen Fertigungs-Features zu ermitteln. Die Gesamtkosten aller Features werden in einem Tabellenformat angegeben, und die endgültigen Stückkosten werden angezeigt.

Anpassen von Costing

Zum Anpassen des Werkzeugs „Costing“ können Sie Folgendes ausführen:

  • Anpassen und Speichern der Standardvorlagen, um eigene Fertigungs-, Arbeits- und Materialkosten anzugeben
  • Außerkraftsetzen von berechneten Kosten und Materialkosten, Hinzufügen von Abschlägen und Aufschlägen, Ändern der Mengen und Hinzufügen benutzerdefinierter Verfahren
  • Costing-Berichte anpassen, um Informationen über Angebot, Kunde und Unternehmen anzuzeigen.
  • Zuweisen von benutzerdefinierten Kosten zum Körper eines Mehrkörper-Teils
  • Costing-Optionen für das maschinell bearbeitete Teil festlegen, um entferntes Material als Volumen-Features zu erkennen.
  • Die Kostenschätzung vereinfachen, um die Vorlagenabhängigkeit zu minimieren.

Speicherort der Costing Informationen

Die Costing Informationen für ein bestimmtes Teil sind in der SOLIDWORKS Teildatei enthalten. Sie können festlegen, ob diese Informationen auch für andere Benutzer sichtbar sein sollen.

Was geschieht, wenn die zur Herstellung eines Teils benötigten Informationen nicht in der Costing Vorlage enthalten sind?

Es kann Teile geben, bei denen speziell die zur Herstellung des Teils benötigten Werkzeuge oder die exakte Materialdicke zur Definition des vordefinierten Materials nicht in der Vorlage enthalten sind. In diesen Fällen wählt das Costing Tool das Werkzeug oder die Materialdicke in der Vorlage aus, die den gewünschten am ähnlichsten sind. Zudem wird im CostingManager oder im Task-Fensterbereich ein Warnsymbol angezeigt.

Wenn beispielsweise kein Dickewert in der Vorlage mit der Teildicke übereinstimmt, wird der nächstliegende Dickewert in der Vorlage ausgewählt und ein Warnsymbol angezeigt, das darauf hinweist, dass sich die Dicken unterscheiden. Auf diese Weise erhalten Sie eine Schätzung, ohne dass Sie die Vorlage aktualisieren müssen.