Excel-Automatisierung
Diese Funktion ermöglicht Ihnen, automatische Schaltplanzeichnungen aus Daten in einer Excel-Datei zu generieren. Die Datei muss ein bestimmtes Format haben, um in SOLIDWORKS Electrical importiert werden zu können.
Für Anfänger ist diese Funktion möglicherweise zunächst etwas schwierig. Als Hilfestellung können Sie am Ende dieses Kapitels ein Beispiel herunterladen.
Kompatibilität
Die Excel-Automatisierungsfunktion ist nur mit der 64-Bit-Edition von Excel 2016 und 365 kompatibel.
Verfahren
Für die Funktion Excel-Automatisierung wird eine formatierte XLS-Datei mit Anweisungen zum Erstellen oder Verwenden von Unterlagensätzen, Ordnern und Zeichnungen verwendet. Diese Zeichnungen werden automatisch aus bestimmten Makros erstellt, in denen Variablen verwendet werden.
1. Der erste Schritt besteht darin, die gewünschten Makros zu erstellen.
2. Anschließend müssen Sie die XLS-Datei aus der Dateivorlage erstellen.
3. Als letzter Schritt wird die XLS-Datei mithilfe der Funktion Excel-Automatisierung zum Generieren der Zeichnungen verwendet.
Makrodefinition
Die Funktion XLS-Automatisierung verwendet ausschließlich Schaltplan-Makros. Die anderen Makros sind nicht verfügbar und dürfen nicht verwendet werden. Es handelt sich um besondere Makros, die zwei Regeln umfassen, nämlich Einfügungspunkte und Variablen.
Einfügungspunkt
Die Makros werden automatisch in der Zeichnung eingefügt und müssen über einen bestimmten Einfügungspunkt verfügen. Klicken Sie in der Funktion Einfügungspunkt auf den Punkt, an dem das Makro eingefügt werden soll. Die Koordinaten für diesen Punkt müssen in der XLS-Datei eingegeben werden.
Variablendefinition
Das Makro enthält Variablen, mit denen die Informationen im Schaltplan übertragen werden. Diese Variablen werden durch Texte ersetzt, die Sie in der XLS-Datei einrichten. Die Variablen müssen mit dem Zeichen „%“ vor und nach der Variablen formatiert werden. Beispiel: %VAR1%, wobei „VAR1“ der Variablenname ist. Der in den Variablen verwendete Text ist Freiform, im Makro und in der XLS-Datei kann es sich aber um den gleichen Text handeln.
Sie können Folgendes durch Variablen ersetzen:
- Alle Objekte mit einem Kennzeichen (wie Bauteile, Einbauorte oder Zeichnungen): Um die Kennzeichen (Einbauort, Funktion oder Bauteil) zu verwalten, bearbeiten Sie das Makro in der Makro-Verwaltung und ersetzen Sie das Kennzeichen durch die Variable. Wenn das Makro beispielsweise einen Schalter mit dem Kennzeichen K1 enthält, ersetzen Sie dieses Kennzeichen durch die Variable %COMPMARK1%. Auf die gleiche Weise können Sie mithilfe der Einbauortverwaltung das Einbauortkennzeichen durch eine Variable wie %LOCMARK1% ersetzen und diesen Einbauort einem Bauteil zuweisen.
- Hersteller-Teile: Was das Hersteller-Teil betrifft, so weisen Sie das Bauteil dem Hersteller-Teil zu, in dem Sie Variablen unter dem Namen des Herstellers (zum Beispiel: %MANUFACTURER1%) und für die Artikelreferenz eingeben (zum Beispiel: %MANUFPART1%).
- Äquipotentialnummern: Um Variablen in den Äquipotentialnummern zu verwenden, bearbeiten Sie die Äquipotentialnummer des Leiters und ersetzen Sie sie durch eine Variable wie %EQUIP1%.
- Name des Leiterstils: Wenn Sie im Namen des Leiterstils Variablen verwenden möchten, öffnen Sie die Leiterstilverwaltung. Ersetzen Sie den Namen des Leiterstils in den Eigenschaften des Leiterstils durch eine Variable (zum Beispiel: %WireStyle1%).
- Übersetzbare Daten und Benutzerdaten: Variablen können auch in der Beschreibung, in den Benutzerdaten oder in den übersetzbaren Daten eines Objekts verwendet werden, das ein Kennzeichen hat (zum Beispiel: %TransData_1_ES% für den ersten übersetzbaren Datenwert auf Spanisch)
Definition der Excel-Datei
In SOLIDWORKS Electrical sind verschiedene Excel-Vorlagendateien enthalten, um Sie beim Erstellen Ihrer eigenen Excel-Dateien zu unterstützen. Sie sind im Ordner \XlsAutomation\Template in den SOLIDWORKS Electrical Daten gespeichert.

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Menü: Import/Export > Excel-Automatisierung > Neue Excel-Datei für Automatisierung erstellen |
1. Wählen Sie in dieser Liste die gewünschte Vorlagendatei aus.
2. Speichern Sie die Datei in Ihrem persönlichen Ordner.
Bei der Excel-Datei kann es sich um Version 97/2003 (.xls) bis hin zum 2013-Format (.xlsx) oder zum xlsm-Dateiformat (Excel-Datei mit Makros) handeln. Nur das erste sichtbare Blatt der Datei wird verarbeitet, die anderen Blätter werden ignoriert. Es gibt keine Beschränkung für den Blattnamen.
Die Excel-Datei muss bestimmte Anweisungen für die Excel-Automatisierung enthalten. Sie kann vor der Kopfzeile über beliebig viele Zeilen verfügen. Der Prozess liest die erste Zeile mit dem ersten Zeichen, das mit „#“ anfängt. Das ist die Kopfzeile.
Diese Kopfzeile muss zwei Arten von Informationen aufweisen: den Feldnamen (#field) und den Variablennamen (%variable%).
In der Kopfzeile können mehrere Sprachen verwendet werden. Fügen Sie eine Spalte mit dem Feld #title_lang ein<B>, um die Texte zur Beschreibung der unterschiedlichen Sprachen zu identifizieren.</B>
Feldnamen
Ein Feld muss mit dem Zeichen „#“ beginnen, damit der Feldname identifiziert wird. Im Allgemeinen entspricht der Feldname dem Feldnamen in der Datenbank. Beispielsweise entspricht „#fil_title“ dem Kennzeichen der Zeichnung, in die das Makro eingefügt werden soll. Einige dieser Feldnamen sind im Interesse konsistenter Ergebnisse erforderlich.
Die ersten Feldnamen, die Sie verwalten müssen, entsprechen dem Makronamen und den Makropositionen.
Makro
FELDNAME |
BESCHREIBUNG |
ERFORDERLICH |
#mac_name |
Name des Makros |
Ja |
#mac_posx |
Die Koordinate X, an der das Makro eingefügt wird |
Ja |
#mac_posy |
Die Koordinate Y, an der das Makro eingefügt wird |
Ja |
#mac_insert |
Wenn diese Spalte vorhanden und nicht ausgeblendet ist, eine 0 enthält oder leer ist, wird das Makro nicht verarbeitet. |
Nein |
Für die anderen Felder der Datenbank akzeptiert SOLIDWORKS Electrical nur Felder für Zeichnungstabellen („fil“), Bündel („bun“), Einbauorte („loc“) und Funktionen („fun“).
Das einzige erforderliche Feld ist „#fil_title“, der Titel der Zeichnung, in das das Makro eingefügt wird. Wenn Sie aber ein anderes Feld wie Unterlagensatz, Einbauort oder Funktion einfügen, ist die Kennung der entsprechenden Tabelle erforderlich. Wenn Sie beispielsweise ein beliebiges Einbauort-Feld einfügen, ist der „#loc_text“ des Felds erforderlich.
Die unterstützten Felder sind in der folgenden Tabelle aufgeführt:
Zeichnungen
FELDNAME |
BESCHREIBUNG |
ERFORDERLICH |
#fil_filename |
Name der Datei auf der Festplatte |
Nein |
#fil_title |
Das Kennzeichen der Zeichnung |
Ja |
#fil_filetype |
Der Zeichnungstyp (*) |
Nein |
#fil_manual |
Manuelle oder automatische Kennung |
Nein |
#fil.tra_0.xx |
Beschreibung der Zeichnung, wobei xx der Sprachcode ist |
Nein |
#fil.use_data0 |
Benutzerdaten der Zeichnung |
Nein |
(*) Für den Dateityp werden die folgenden Werte unterstützt:
0: Schaltplanzeichnung
1: Verkabelungsübersicht
5: Deckblatt
9: Schaltschranklayout-Zeichnung
12: Zeichnung des gemischten Schaltplans
Unterlagensätze
FELDNAME |
BESCHREIBUNG |
ERFORDERLICH |
#bun_tag |
Das Kennzeichen des Unterlagensatzes |
Ja (wenn ein Unterlagensatz verwendet wird) |
#bun_manual |
Manuelle oder automatische Kennung |
Nein |
#bun.tra_0.xx |
Beschreibung des Unterlagensatzes, wobei xx der Sprachcode ist |
Nein |
Einbauorte
FELDNAME |
BESCHREIBUNG |
ERFORDERLICH |
#loc_text |
Das Kennzeichen des Einbauorts |
Ja (bei Verwendung eines Einbauorts) |
#loc_tagmanual |
Manuelle oder automatische Kennung |
Nein |
#loc_tagpath |
Kennungspfad (vollständige Kennung) |
Nein |
#loc_tagroot |
Stamm des Kennzeichens |
Nein |
#loc.tra_0.xx |
Beschreibung des Einbauorts, wobei xx der Sprachcode ist |
Nein |
Funktionen
FELDNAME |
BESCHREIBUNG |
ERFORDERLICH |
#fun_text |
Das Kennzeichen der Funktion |
Ja (bei Verwendung einer Funktion) |
#fun_tagmanual |
Manuelle oder automatische Kennung |
Nein |
#fun_tagpath |
Kennungspfad (vollständige Kennung) |
Nein |
#fun_tagroot |
Stamm des Kennzeichens |
Nein |
#fun.tra_0.xx |
Beschreibung der Funktion, wobei xx der Sprachcode ist |
Nein |
Standardmäßig werden alle erstellten Objekte wie Zeichnungen, Unterlagensätze, Einbauorte und Funktionen mit manuellen Kennzeichen erstellt. Wenn sie automatisch nummeriert werden sollen, fügen Sie das Feld xxx_tagmanual oder xxx_manual ein und setzen Sie es auf 0. In diesem Fall wird das Dateikennzeichen von SOLIDWORKS Electrical gemäß der in den Electrical-Projekteinstellungen definierten Formel generiert.
Benutzerdaten und übersetzbare Daten können ebenfalls als Feld hinzugefügt werden. Da sie sich aber nicht direkt in der Objekttabelle befinden, sieht die Felddefinition etwas anders aus.
Die Formatierung für übersetzbare Daten lautet: #ttt.tra_nn.xx
Dabei gilt Folgendes:
- ttt muss durch das Tabellen-Präfix (fil, bun, loc, fun) ersetzt werden.
- tra steht für übersetzbare Daten (nicht ändern).
- nn muss durch den Index der benötigten Daten ersetzt werden (0 für die Beschreibung). Bis zu 14 für übersetzbare Daten.
- .xx muss durch den Sprachcode ersetzt werden, in der Regel .l1 (L1) für die Hauptsprache des Electrical-Projekts. Unterstützte Sprachcodes:
- Aus den Sprachen des Electrical-Projekts (L + 1 bis 3): „l1“, „l2“, „l3“
- Standardmäßiger Sprachcode: en, es, fr, it, ru, ko, ja, pt..., zh, zh-tw
Beispiel für die Beschreibung der Datei in der Hauptsprache des Electrical-Projekts: #fil.tra_0.l1
Die Syntax für Benutzerdaten ist ähnlich, aber ohne Festlegung der Sprache: #ttt.use_datann
Dabei gilt Folgendes:
- ttt muss durch das Tabellen-Präfix (fil, bun, loc, fun) ersetzt werden.
- use_data steht für Benutzerdaten (nicht ändern).
- nn muss durch den Index der benötigten Daten ersetzt werden, von 0 bis 19 für Benutzerdaten.
Beispiel für Dateibenutzerdaten: #fil.use_data0
Variablen
Wenn Sie alle Daten festgelegt haben, müssen Sie angeben, wo die Makros eingefügt werden sollen (Zeichnung, Unterlagensatz, Einbauort und Funktion). Außerdem müssen Sie angeben, welche Variablen durch ihre Werte ersetzt werden sollen. Dazu gibt es zwei Methoden.
Die erste Methode besteht darin, in die erste verfügbare Spalte der Kopfzeile die Kennung „#mac_var_name“ zu schreiben und in die nächste die Kennung „#mac_var_value“, und anschließend so viele Spaltenpaare wie notwendig. Danach schreiben Sie für jede Zeile (für jedes Makro, das eingefügt werden soll) den Namen der Variablen in die erste Spalte und den Wert dieser Variablen in die zweite. Beispiel:
#mac_name |
#mac_var_name |
#mac_var_value |
#mac_var_name |
#mac_var_value |
Test0 |
%motor1% |
M5 |
%motor2% |
M6 |
In diesem Fall fügen Sie das Makro Test0 ein, die Variable %motor1% wird durch M5 ersetzt und die Variable %motor2% wird durch M6 ersetzt.
Die zweite Methode ist besser, wenn Sie dieselben Variablennamen für alle Makros verwenden. Geben Sie dann für diese Methode in der Kopfzeile den Namen der Variable an, zum Beispiel „%VAR1%“, und in den verschiedenen Zeilen den Wert, den diese Variable für das eingefügte Makro einnimmt. Beispiel:
#mac_name |
%var1% |
%var2% |
Test0 |
M5 |
M6 |
Test1 |
V3 |
V4 |
In diesem Fall fügt die erste Zeile das Makro Test0 ein, die Variable %var1% wird durch M5 ersetzt und %var2% durch M6 und in der zweiten Zeile wird das Makro Test1 eingefügt, das in diesem Fall die Variable %var1% durch V3 und die Variable %var2% durch V4 ersetzt.
Hinweis: Bei den Namen der Variablen muss nicht zwischen Groß- und Kleinschreibung unterschieden werden.
Einsatz von Formeln mit Variablen
Sie können eine Formel verwenden, um den Wert während der automatischen Generierung der Zeichnung automatisch zu erstellen. Die Formel wird durch zwei Zeichen „{ }“ identifiziert, eines am Anfang „{“ und eines am Ende „}“. Der Inhalt zwischen diesen beiden Zeichen ist eine Formel, genau wie jede andere Formel in der Software. Die Variablen in der Formel müssen auf die gleiche Weise formatiert sein wie die in der Excel-Datei (%VARIABLE%).
Legen Sie das Kennzeichen eines Bauteils mit diesem Wert fest: {"PP_" + %VARIABLE% + "RR" + %VARIABLE2%}
Wenn Sie das Makro zweimal einfügen, ist das Ergebnis der Excel-Generierung beim ersten Mal PP_33RR12 und beim zweiten Mal PP_33RR13.
In der Excel-Datei werden zwei Zeilen wie folgt angezeigt:
%VARIABLE% auf 33 festgelegt und %VARIABLE2% auf 12 festgelegt
%VARIABLE% auf 33 festgelegt und %VARIABLE2% auf 13 festgelegt
Installieren des Excel-Add-Ins
Um Ihnen beim Erstellen der Excel-Datei zu helfen, können Sie ein Add-In verwenden.

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Menü: Import/Export > Excel-Automatisierung > Excel-Add-In installieren |
Das Installationsprogramm des Excel-Add-Ins startet automatisch. Wenn nicht, wählen Sie die Datei EwExcelAddIn.vsto aus.
Automatische Generierung von Zeichnungen
Nach dem Erstellen der Excel-Datei können Sie sie in SOLIDWORKS Electrical importieren, damit die Zeichnungen automatisch generiert werden.

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Menü: Import/Export > Excel-Automatisierung |
Eine Auswahl-Dialogbox wird angezeigt, in der Sie die Excel-Datei auswählen können.
Die Unterlagensätze, Ordner und Zeichnungen werden automatisch erstellt, die Makros werden in diese Zeichnungen eingefügt und die Variablen werden durch die Werte ersetzt.

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SOLIDWORKS Electrical überprüft nicht, ob die Zeichnungen vorhanden sind oder ob sie andere elektrische Elemente enthalten. In diesem Fall werden die Makros ungeachtet der vorhandenen Elemente in der Zeichnung eingefügt. |
Es wird eine Dialogbox mit dem Importergebnis geöffnet.
Beispieldatei
1. Wenn Sie dieses Beispiel verwenden möchten, sollten Sie ein neues Electrical-Projekt erstellen.
2. Laden Sie den Herstellerkatalog
Demo_Simple.part.tewzip herunter und entarchivieren Sie ihn in der Artikelverwaltung.
3. Laden Sie die Makros unter Demo_Simple_Macros.macro.tewzip
herunter und entarchivieren Sie sie in der Makro-Verwaltung.
4. Öffnen Sie die Makros, um die Variablen anzuzeigen.
5. Laden Sie die Datei
Demo_Simple.xlsx herunter und öffnen Sie sie, um die Dateistruktur anzuzeigen.
6. Starten Sie den Befehl Excel-Automatisierung, um die Excel-Datei zu importieren.