Funktionsweise des Werkzeugs „Schema automatisch bemaßen“

Nachdem Sie die Optionen im PropertyManager Schema automatisch bemaßen festgelegt und auf geklickt haben, findet der folgende Prozess statt.

  1. Wenn Sie unter Bereich die Option Alle Features ausgewählt haben, findet zuerst die Feature-Erkennung statt, um die Fertigungs-Features abzuleiten. Beim Erkennen von Features geschieht Folgendes:
    • Alle vorhandenen Features bleiben unverändert. Sie werden weder in ein neu definiertes Muster übernommen, noch werden ihre Flächen zur Definition eines anderen Features verwendet. Wenn eine Bohrung beispielsweise als Bezug dient, wird sie keinem neu definierten Bohrungsmuster hinzugefügt. Ebenso wird auch keine als Bezug definierte Ebene zur Definition eines Langlochs verwendet.
    • Die Feature-Filter werden berücksichtigt.
    • Die Features werden festgelegt. Dabei haben Modellierungs-Features Vorrang vor Features, die über die Topologie erkannt werden. SOLIDWORKS Bohrungsassistent-, Verrundungs- oder Fasen-Features haben beispielsweise erste Priorität.
    • Bei der Definition von Features haben komplexe Features Vorrang vor einfachen Features. So hat beispielsweise die Erkennung von Stirnsenkungsbohrungen, Langlöchern oder Taschen Vorrang vor der Erkennung von Ebenen oder einfachen Bohrungen.
    Bei der Feature-Erkennung werden die folgenden Feature-Typen nicht erkannt:
    • Zusammengesetzte Bohrung oder zusammengesetzte Ebene
    • Ebene überschneiden oder Punkt überschneiden
    • Breite
    Bei Bedarf müssen diese Features als vorhandene Features definiert werden, bevor Sie das Werkzeug Schema automatisch bemaßen ausführen.
  2. Für die gegebenen Feature-Sätze werden Toleranzschemata erzeugt, wobei die unter Einstellungen ausgewählten Optionen für Teiltyp und Toleranztyp berücksichtigt werden.
    1. Wenn Geometrisch als Toleranztyp ausgewählt ist, werden zuerst die Toleranzen, die zur Verknüpfung der Bezugs-Features erforderlich sind, angewendet. Hierbei kann es sich um eine Kombination aus Ausrichtungs-, Positions- und Oberflächenprofiltoleranzen handeln.
    2. Auf alle Größen-Features werden Größentoleranzen angewendet. Zu diesen Features zählen auch alle Bohrungstypen, Schlitze, Kerben, Verrundungen, Fasen, vorhandene Breiten und Features in Muster-Features.
    3. Bemaßungen und Toleranzen werden angewendet, um alle Features und Muster auf Grundlage des ausgewählten Toleranztyps zu platzieren:
      Plus und Minus Passende Plus- und Minus-Bemaßungen werden angewendet, um alle Features, einschließlich der vorhandenen Features, zu platzieren.
      • Die Beziehungen zwischen Referenz- und Toleranz-Features sind für Standardbemaßungstechniken nicht immer besonders gut geeignet. So können beispielsweise Bohrungen, die nicht parallel zu den Referenz-Features sind, nicht explizit durch Bemaßungen positioniert werden. Diese Features erfordern meist Bemaßungen, die auf den Schnittpunkt ihrer Achsen und eines anderen Features verweisen, beispielsweise einer Ebene (Punkt überschneiden). Diese Beziehungen müssen manuell mit dem Werkzeug „Position“ hergestellt werden.
      • Oberflächen-Features werden nicht berücksichtigt.
      Geometrisch
      1. Toleranzen werden zur Verknüpfung der Bezugs-Features angewendet. Wenn beispielsweise drei im rechten Winkel zueinander stehende Ebenen als Bezugs-Features definiert sind, wird eine Toleranz des Typs „Ebenheit“ auf das primäre Bezugs-Feature angewendet. Toleranzen des Typs „Rechtwinkligkeit“ werden auf das sekundäre (in Relation zu Bezug A) und tertiäre Bezugs-Feature (in Relation zu den Bezügen A und B) angewendet.
      2. Positions- und kreisförmige Lauftoleranzen werden zur Platzierung aller Größen-Features (einschließlich aller Bohrungstypen, Schlitze, Kerben und vorhandenen Breiten) angewendet.
      3. Oberflächenprofiltoleranzen werden zur Platzierung von Taschen und Oberflächen angewendet.
      4. Mit Plus- und Minus-Bemaßungen werden einzelne Ebenen-Features und vorhandene Features des Typs „Linie überschneiden“, „Ebene überschneiden“ und „Punkt überschneiden“ positioniert.
  3. Anzeigeelemente für Bemaßungen und Toleranzen werden erstellt und in geeignete Beschriftungsansichten platziert. Dabei werden der Teiltyp, die zur Definition der Feature-Geometrie verwendeten Skizzierebenen und vorhandene Beschriftungsansichten berücksichtigt.
    1. Für jede Bemaßung und Toleranz wird ein Anzeigeelement erstellt.
    2. Toleranzgruppen werden definiert. So werden beispielsweise Größen-, Bezugs- und Form- und Lagetoleranzen in geeigneter Weise gruppiert.
    3. Die Anzeigeelemente werden in die geeignete Beschriftungsansicht platziert. Aktive und vorhandene Beschriftungsansichten haben dabei Vorrang. Wenn diese Beschriftungsansichten ungeeignet sind, werden neue Beschriftungsansichten erstellt. Das Layout von Bemaßungen ist für die Skizzenrichtung ausschlaggebend. Im folgenden Beispiel wird immer dasselbe Teil angezeigt, die einzelnen Skizzen wurden aber entlang verschiedener Achsen linear ausgetragen.
      X-Achse
      Y-Achse
      Z-Achse
    4. Doppelte Bemaßungen werden gruppiert und mit der Anzahl von referenzierten Kopien versehen.
    5. Bemaßungen und Toleranzen werden angeordnet mit dem Ziel, alle Beschriftungen gut lesbar darzustellen.