Interpolation zwischen Wöhlerkurven

Wenn für ein bestimmtes Spannungsverhältnis keine Wöhlerkurve verfügbar ist, wird vom Programm eine lineare Interpolation zwischen Wöhlerkurven vorgenommen, um Daten für ein bestimmtes Spannungsverhältnis zu extrahieren.

Angenommen, Sie haben in der Materialdatenbank für ein gegebenes Material für die Spannungsverhältnisse 0,5 und 1,0 nur zwei Wöhlerkurven definiert. Basierend auf Ihrer Analyse möchten Sie die Anzahl der Zyklen N für die Spannungsverhältnisse 0,25 und 0,7 berechnen.

Vom Programm wird eine lineare Interpolation zwischen den Wöhlerkurven vorgenommen, die für bestimmte Spannungsverhältnisse definiert sind, wenn das berechnete Spannungsverhältnis in den Bereich der definierten Spannungsverhältnisse fällt. Für das berechnete Spannungsverhältnis von 0,7 z. B. wird vom Programm N1 von der ersten Kurve und N2 von der zweiten Kurve berechnet. Dann wird eine lineare Interpolation zwischen N1 und N2 vorgenommen, um die Anzahl an Zyklen N für das Spannungsverhältnis 0,7 herauszufinden.

Liegt das Spannungsverhältnis außerhalb des Bereichs der gegebenen Spannungsverhältnisse der Wöhlerkurve, wird die Wöhlerkurve mit dem nächstgelegenen Spannungsverhältnis berücksichtigt. Im oben angeführten Beispiel liegt das Spannungsverhältnis 0,25 außerhalb des Bereichs des definierten Verhältnisses 0,5 zu 1,0. Die Wöhlerkurve mit dem nächstgelegenen Spannungsbereich ist 0,5. Deshalb wird bei der Berechnung der Anzahl von Zyklen die erste Kurve berücksichtigt.

In Abwesenheit mehrerer Wöhlerkurven für ein bestimmtes Material können Sie eine einzelne Wöhlerkurve mit einem Spannungsverhältnis von -1 (mittelwertfreies Spannungsverhältnis) verwenden. Wenden Sie eines der Mittelspannungs-Korrekturverfahren (Goodman, Gerber oder Soderberg) an, um den Wert der mittelwertfreien Spannungsverhältniskurve an das eigentlich beabsichtigte Spannungsverhältnis anzupassen, das aus den tatsächlichen Spannungsbedingungen berechnet wurde.