Freiheitsgrade

Ein starrer Körper im Raum ohne Zwangsbedingungen verfügt über sechs Freiheitsgrade: drei Translations- und drei Rotationsfreiheitsgrade. Er kann entlang der X-, Y- und Z-Achse verschoben werden und sich um die X-, Y- und Z-Achsen drehen.

Wenn Sie eine Zwangsbedingung, wie eine konzentrische Verknüpfung zwischen zwei starren Körpern hinzufügen, entfernen Sie Freiheitsgrade zwischen den Körpern. Die beiden Körper bleiben durch Zwangsbedingungen definiert und relativ zu einander positioniert, unabhängig von Bewegungen oder Kräften im Mechanismus. Sie können Verknüpfungen verwenden, um die Bewegung durch die Entfernung bestimmter Freiheitsgrade durch Zwangsbedingungen zu definieren.

Eine konzentrische Verknüpfung z.B. entfernt zwei Tranlationsfreiheitsgrade und zwei Rotationsfreiheitsgrade zwischen zwei starren Körpern. Das Hinzufügen einer Abstandsverknüpfung oder einer deckungsgleichen Verknüfpung zu Flächen entfernt den endgültigen Translationsfreiheitsgrad.

Wenn jeder starre Körper einen Punkt auf dem Gelenk auf der Mittellinie der konzentrischen Verknüpfung hat, bleiben diese beiden Punkte stets in einem bestimmten Abstand zu einander. Sie können sich nur relativ zu einander um eine Achse, die Mittellinie der konzentrischen Verknüpfung, drehen. Diese Kombination von Verknüpfungen produziert ein Gelenk mit einem Freiheitsgrad, da sie eine Einzeldrehung zwischen den starren Körpern ermöglicht.

Wenn Sie eine Bewegungsanalysestudie für die Berechnung von Bewegung verwenden, so berechnet es die Anzahl der Freiheitsgrade in Ihrem Mechanismus und entfernt redundante Verknüpfungen, während es die Bewegungsgleichungen für Ihre Baugruppe bestimmt und löst.

Wenn ein Mechanismus über einen geschlossenen Kurvenzug, wie eine Vier-Stab-Verknüpfung verfügt, können redundante Verknüpfungen vorliegen. Es gibt drei redundante Verknüpfungen in einer Vier-Stab-Verknüpfung, wenn alle Verknüpfungen konzentrisch sind. Das ist der Grund, weshalb jede Seite des Kurvenzugs (beginnend vom Boden) den anschließenden Stab so definiert, dass er in der Ebene der Baugruppe bleibt.

Die Software versucht, die Zwangsbedingungen zu lösen, was bei redundanten Verknüpfungen automatisch erfolgt und bei einer Vier-Stab-Verknüpfung leicht gelingt.

Überprüfung der Freiheitsgrade und Redundanzen

Für Studien des Typs Bewegungsanalyse können Sie die Anzahl der Freiheitsgrade in einem Modell sowie die Redundanzen berechnen, die von Verknüpfungen eingebracht werden.

  1. Klicken Sie auf Berechnen Tool_Calculate.gif (MotionManager Symbolleiste).
  2. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf Verknüpfungen (MotionManager-Baumstruktur) und klicken Sie auf Freiheitsgrade.
    Das Dialogfeld Freiheitsgrade bietet die Freiheitsgrade im Modell und eine Liste der redundanten einschränkenden Verknüpfungen.
Überflüssige Zwangsbedingungen können in ungenauen Bewegungsberechnungen resultieren. Um dieses Problem zu beheben, führen Sie entsprechend Ihrem Modell nacheinander einen oder mehrere der folgenden Schritte aus:
  1. Erstellen Sie starre Unterbaugruppen und starre Gruppen für Komponenten, die in Bezug auf die Baugruppenbewegung fixiert sind.
  2. Ersetzen Sie redundante Verknüpfungspaare, die ein Gelenk mit Gelenkverknüpfungen bilden.
  3. Ersetzen Sie redundante Verknüpfungen durch Grundverknüpfungen.
  4. Ersetzen Sie Verknüpfungen durch Buchsen.