Maximales Schubspannungskriterium

Das maximale Schubspannungskriterium, auch bekannt als Tresca-Streckkriterium, basiert auf der Theorie der maximalen Schubspannung.

Diese Theorie sagt das Versagen eines Materials voraus, wenn die absolute maximale Schubspannung (τmax) den Wert erreicht, der dazu führt, dass das Material in einem einfachen Zugspannungstest fließt. Das maximale Schubspannungskriterium wird für duktile Materialien verwendet.

τmax >= σ Limit / 2

τmax ist der größte Wert von abs (σ12, σ23, σ13), wobei:

σ12 = (σ1 - σ2) / 2; σ23 = (σ2 - σ3 ) / 2; σ13 = (σ1 - σ3) / 2

σ1, σ2, σ3 sind die Hauptspannungen in absteigender Reihenfolge.
Der Faktor der Sicherheitsverteilung ist gegeben durch:

Faktor der Sicherheitsverteilung = σ Limit / (2 * τmax)

Vergleich des von-Mises- und des Tresca-Spannungskriteriums

Das maximale Schubspannungskriterium ist konservativer als das von-Mises-Spannungskriterium, da sich das Sechseck, welches das Kriterium der Schubspannung darstellt, innerhalb der Ellipse befindet, welche das Kriterium der von-Mises-Spannung repräsentiert.

Für eine Bedingung reinen Schubs sagt das von-Mises-Kriterium ein Versagen bei (0,577*Streckgrenze) voraus, während das Kriterium der Schubspannung dies beim 0,5-fachen der Streckgrenze vorhersagt.

Torsionstests, die durchgeführt wurden, um reinen Schub zu erzeugen, haben gezeigt, dass das von-Mises-Spannungskriterium genauere Ergebnisse liefert als die Theorie der maximalen Schubspannung.